Spieleabend mit TUMULT Royal (Erfahrungsbericht)
Ich mag's an einem Freitag- oder Samstagabend ja gerne gesellig und gemütlich - daher verwundert es kaum, dass bei uns zu Hause häufiger mal Spieleabende stattfinden. Wir haben in unserem Freundeskreis einige Spielbegeisterte ... und je nach Konstellation sitzen wir dann in einer Dreier- oder Fünfer-Runde zusammen. Das ist super praktisch, da es einige Spiele gibt, die man nur bis maximal 4 Personen spielen kann - und wiederum andere Spiele bringen erst so richtig Spaß, wenn man möglichst viele Mitspieler hat.Da ich das große Glück hatte, das Spiel TUMULT Royal von Kosmos zu testen (und dieses für 2-4 Spieler ausgelegt ist), fanden wir uns am Freitag in unserer kleinen Dreier-Runde zusammen. Für uns alle war das Spiel eine absolute Neuheit, deswegen wurden erstmal gemeinsam die Regeln erarbeitet.
Bei TUMULT Royal handelt es sich um ein Strategie-Spiel, das ab 10 Jahren geeignet und somit natürlich auch Familien-tauglich ist. Eine Runde (zu dritt) dauert ca. 30-40 Minuten. Das Ziel des Spiels ist schnell erklärt: Wir finden uns im Mittelalter wieder und jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Adeligen - vom König bis zum Grafen ist alles dabei. Da wir Gutbürgerlichen quasi von Natur aus ein wenig Arroganz und Überheblichkeit in uns tragen ;-) ... ist es unser Ziel, unseren Namen sowie unser Antlitz beim Volk bekannt zu machen und möglichst viele Statuen von uns im ganzen Land aufzustellen. Wer am Ende die meisten Statuen errichten konnte, gewinnt das Spiel.
So erklärt sich also der royale Teil des Spiels - doch was ist mit Tumult gemeint? Um Statuen zu bauen, werden bestimmte Waren gebraucht. Und diese werden natürlich vom gemeinen Volk produziert und zur Verfügung gestellt. Wenn wir Adeligen zu verschwenderisch mit den Waren umgehen, weil wir am Liebsten alle Statuen auf einmal bauen möchten, gibt es einen Tumult unter dem Volk: Wir werden für unsere Gier bestraft, was uns im Spielverlauf ordentlich zurückwerfen kann ...
Soweit so gut, die Story hinter dem Spiel und das Ziel des Spiels hatten wir schonmal verstanden. Während ich nun die Regeln vorlas, haben meine beiden Mitspielerinnen die nagelneuen Spiel-Teile ausgestanzt und sich um den Spielaufbau gekümmert. Zu Beginn erhält jeder eine Burgtafel, 25 Statuen in der passenden Farbe, eine Gnadenkarte sowie eine bestimmte Anzahl an Gefolgsleuten zugeteilt. Als nächstes wird der Adelsstand ausgelost - beim Dreier-Spiel gibt es einen König (erster Rang), einen Herzog (zweiter Rang) und einen Fürsten (dritter Rang). Beim Spiel zu viert würde außerdem noch ein Graf (vierter Rang) hinzukommen. Da der König der Ranghöchste ist, hat er die Ehre, die 'Tumultscheibe' zu drehen und sich um die Sanduhr zu kümmern.
Als nächstes wird der Spielrahmen zusammen gesteckt und in der Mitte die Landschaftstafeln ausgelegt - das ergibt die Spielfläche, auf der alle Mitspieler spielen und ihre Statuen aufbauen. Die Landschaft besteht aus den folgenden verschiedenen Feldern: Wiesen, Wälder, Gebirge, Dörfer und Schlösser. Nach der Reihe darf jeder Spieler zu Beginn eine Statue auf ein beliebiges Wiesen-Feld stellen.
Neben die Landschafts-Spielfläche werden die übrig gebliebenen Gefolgsleute-Plättchen offen ausgelegt. Ebenso werden dort die Waren-Plättchen (Brot, Marmor, Werkzeuge) einzeln und verdeckt ausgelegt (vorher gut mischen).
So, die Spiel-Vorbereitungen sind abgeschlossen und der eigentliche Spiel-Spaß kann endlich beginnen! Jede Spiel-Runde besteht aus sieben Phasen:
1. Die Stimmung des Volkes erkunden:
Der König dreht die Tumult-Scheibe ... und der Pfeil bleibt auf einer Zahl von 2-5 stehen. Die Zahl gibt an, welche Anzahl je Ware am Ende des Spielzuges noch für das gemeine Volk übrig bleiben müssen. Denn wie wir ja gelernt haben, dürfen wir Adeligen nicht zu verschwenderisch sein! Bleibt der Pfeil auf der Tumult-Scheibe beispielsweise auf einer 3 stehen, bedeutet dies, dass am Ende mindestens drei Brote, drei Marmor-Blöcke und drei Werkzeuge für das Gefolge übrig bleiben müssen.
2. Steuer-Raub-Phase:
Zunächst zieht jeder Spieler verdeckt drei beliebige Waren-Plättchen und legt sie ebenfalls verdeckt neben der Landschafts-Spielfläche ab. Diese Waren-Plättchen sind in dieser Runde nicht im Spiel und somit nicht weiter relevant.
Im nächsten Step wird die Sanduhr umgedreht, die ca. 20 Sekunden lang läuft. In dieser Zeit können alle Mitspieler gleichzeitig von den noch verbliebenen verdeckten Waren-Plättchen beliebig viele Plättchen aufdecken - und entscheiden, ob er diese Ware behalten oder wieder zurück legen möchten. Dafür sollte man sich vorher genau überlegen, wie viele Statuen man errichten möchte, auf welchen Landschaftsfeldern diese stehen sollen und welche Waren man dazu benötigt (die Baukosten sind auf der Burgtafel angegeben). Deckt man ein Ware auf, die man gerade nicht für den Bau benötigt, legt man diese also am besten wieder zurück - zieht man jedoch eine passende Ware, sollte man diese am besten behalten.
3. Eventuelle Tumulte ausführen:
Die übrig gebliebenen Waren-Plättchen werden nun aufgedeckt und die Anzahl je Ware wird gezählt. Ist die Anzahl je Ware geringer als die Zahl, die zu Beginn mit Hilfe der Tumult-Scheibe fest gelegt wurde, waren wir Adeligen zu gierig und es gibt einen Tumult.
In unserem Beispiel haben wir ja zu Beginn die Zahl 3 erdreht. Nehmen wir also an, unter den aufgedeckten Plättchen gibt es vier Brote, sechs Marmor-Blöcke, aber nur zwei Werkzeuge, dann gibt es bezüglich der Werkzeuge einen Tumult. Der gierigste Spieler - also der Spieler, der sich die meisten Marmor-Plättchen genommen hat - wird bestraft, indem er einen Großteil seiner Marmor-Plättchen abgeben muss. Außerdem verliert er drei seiner Gefolge-Plättchen, da das gemeine Volk keine gierigen Adeligen mag und abtrünnig wird.
Hilfreich kann hier die Karte "Die Gnade des Volkes" sein. Hat jemand diese Karte vor sich liegen, darf er von seinen geraubten Waren eine Ware abziehen. Mit gut Glück bewahrt dies den jeweiligen Mitspieler davor, der gierigste Spieler der Runde zu sein.
4. Statuen aufbauen:
Jetzt geht es nicht im Uhrzeigersinn, sondern nach der Rangfolge! D. h. der Spieler, der in dieser Runde der König ist, darf anfangen, ein Landschafts-Feld seiner Wahl mit einer Statue zu bebauen - natürlich nur, wenn er die passenden Waren für diesen Bauvorgang besitzt. Als nächstes ist der Herzog dran und zuletzt der Fürst. Nach der ersten Bau-Runde kann man eine zweite oder beliebig viele weitere Bau-Runden durchführen - so lange bis kein Mitspieler mehr etwas bauen kann.
Wichtig hierbei ist, dass man nur die benachbarten Landschafts-Felder von bereits mit der eigenen Farbe bebauten Feldern mit Statuen versehen darf (nur waagerecht oder senkrecht, nicht aber diagonal). Außerdem sei hierbei gesagt, dass man Dörfer und Schlösser gleich mit zwei bzw. drei Statuen bebauen darf - jedoch kosten diese Bauvorgänge natürlich auch mehr Waren.
Wer in einer Runde gar nicht bauen kann, weil er nicht die benötigten Waren besitzt, muss passen - erhält als kleinen Trost aber immerhin zwei Gefolgsleute. Auch für zu viel bezahlte Waren - also für Großzügigkeit - wird man mit neuen Gefolgsleuten belohnt.
5. Ränge neu verteilen:
Während jeder Runde wird der Adelsstand neu vergeben - d. h. jeder Mitspieler kann während des Spiels mal König (höchster Rang) aber eben auch Graf (niedrigster Rang) sein. Zum Bestimmen des neuen Adelsstandes wird am Ende der Runde gezählt, wer die meisten Gefolgsleute hat. Der Mitspieler mit den meisten Gefolgsleuten wird König - und der Mitspieler mit den wenigsten Gefolgsleuten erhält den niedrigsten Adelsrang.
6. Krönung des neuen Königs:
Als König hat man die meiste Macht und darf deshalb eine extra Statue auf der Königs-Chronik platzieren - weil das Ziel des Spiels ja lautet, dass man am Ende des Spiels die meisten Statuen gebaut haben muss, ist dies also ein schöner Bonus. Außerdem ist man als neuer König auch wieder Wächter der Sanduhr und der Tumult-Tafel. Die Schattenseite des Königs ist jedoch, dass er nicht allzu beliebt ist beim Volk und daher direkt 5 Gefolgsleute verliert.
7. Gnade des Volkes erhalten:
Wer am Ende der Runde insgesamt die wenigsten Statuen aufgestellt hat, erhält die Karte "Die Gnade des Volkes". Wir erinnern uns: Dies kann uns bei der Ausführung des Tumults eine kleine Hilfe sein!
Nachdem alle sieben Phasen abgeschlossen wurden, startet eine neue Runde. Der König dreht das Tumult-Rad, womit bestimmt wird, wie viele Waren nach der Steuer-Raub-Phase noch für das gemeine Volk übrig sein müssen. Es werden weitere Statuen gebaut, die neue Adel-Rangfolge bestimmt und ermittelt, wer in der nächsten Runde die Gnade des Volkes erhält ... und so weiter, und so fort.
Gewonnen hat derjenige, der am Ende die meisten Statuen gebaut hat. Dies kann auf mehrere Wege eintreten: Entweder man hat als erstes alle 25 Statuen erbaut ... oder es werden auf der Königs-Chronik alle Felder mit Statuen besetzt - dann gewinnt derjenige, der die meisten Statuen erbaut hat ... oder das Spiel wird durch eine bestimmte Differenz-Rechnung beendet (die zwar nicht allzu kompliziert ist, aber dennoch zu ausführlich, um sie hier zu erklären^^) - auch dann gewinnt der Spieler mit den meisten Statuen.
Wenn man sich etwas eingespielt hat und gerne etwas mehr "zocken" möchte, kann übrigens auch eine weiterführende Variante von TUMULT Royal spielen, die ebenfalls in den Spielregeln erklärt wird. Darüber hinaus bin ich sehr gespannt, ob das Spiel gut vom Spiel-Publikum angenommen wird - und ob daraufhin vielleicht Spiel-Erweiterungen entwickelt werden.
Spiel-Erweiterungen bin ich vor allem von meinem absoluten Lieblings-Spiel - Die Siedler von Catan - gewohnt. Und da der Autor von TUMULT Royal ebenfalls der Autor von Catan ist, kann ich mir knifflige Erweiterungen für noch mehr Spielspaß durchaus vorstellen. Catan-Erfinder Klaus Teuber hat sich für TUMULT Royal übrigens Unterstützung von seinem Sohn Benjamin Teuber geholt - und da die Leidenschaft für spannende Strategie-Spiele anscheinend in der Familie zu liegen scheint, war ich schon von vorn herein wahnsinnig gespannt auf TUMULT Royal - und ich wurde nicht enttäuscht! Die Regeln sind nach ein, zwei Runden schnell erlernt. Das Spiel ist sehr abwechslungsreich, da sich nach jeder Runde die Adels-Rangfolge und die Anzahl der für das Volk bleibenden Waren ändern. Und das Waren- und Bauen-Prinzip, das man in ähnlicher Form schon von Catan kennt, ist für mich stets ein guter Grund, warum ein Spiel von mir gerne gespielt wird. Ich mag einfach das Spiel-Erlebnis, bei dem es um Handeln, Kaufen, Verkaufen, Bauen und Wachsen geht. TUMULT Royal ist für mich definitiv ein gelungenes Strategie-Spiel, das durchaus noch Potenzial für Spiel-Erweiterungen besitzt. Von mir gibt's daher fünf von fünf Sternen!
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich weiterhin über das Spiel informieren und für ca. 30 € hier bestellen. Oder ihr versucht euer Glück bei diesem Gewinnspiel, bei dem man ein Wochenende für 2 Personen im Europapark inkl. Übernachtung und 10 Spiele-Pakete von Kosmos inkl. TUMULT Royal gewinnen kann! :-)
Veranstaltet ihr auch gerne Spieleabende mit euren Freunden oder mit der Family? Wäre TUMULT Royal ein Spiel, das auch auf euren Tisch kommen würde?
Liebe Grüße
Eure Sabrina
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5 Kommentare
Write KommentareIch liebe Brett spiele!!!!
ReplyWir machen auch öfters Spiele Abende und sitzen dabei gemütlich in der Runde.
Dieses Spiel kannte und kenne ich noch nicht, aber da ich mich momentan sowieso mit dem Mittelalter beschäftige wäre das echt praktisch und spannend klingt es zudem auch noch.
Danke dafür.
Alles Liebe,
Vanessa
MademoisellePinette
Hello ♥
ReplyDas Spiel hört sich klasse an!!!!!
Das müssen wir uns auch mal unbedingt demnächst besorgen!
Wir machen nämlich unglaublich gerne Spiele-Abende =)
Liebe Grüße
www.femme-noble.de
Ach, was habe ich doch früher Spieleabende geliebt - da packt mich doch fast mal wieder die Lust, Tumult hört sich spannend an!
ReplyLiebe Grüße
Jimena von littlethingcalledlove.de
Gerade in der Weihnachtszeit werden wir mit der Familie auch wieder mehr spielen. Unser Favorit ist bei uns allerdings nach wie vor Cluedo... das hält sich jetzt irgendwie seit Jahren als Liebling. ;)
ReplySpieleabende sind schon was tolles! Das Spiel kannte ich noch gar nicht.
ReplyWünsche dir ein wundervolles Wochenende! Liebe Grüße Olga