I have left my heart in so many places [Sylt]
Reisen
ist für mich eines der schönsten „Hobbies“ der Welt. Und es
stimmt, in beinahe jedem Ort, den ich bisher besuchen durfte, habe
ich ein Stück meines Herzens gelassen. Meine Top 3 sind Prag,
Berlin uns Sylt. Auch wenn diese Orte vielleicht recht
unspektakulär klingen – denn Berlin und Sylt gehören ja zu
Deutschland und auch Prag ist quasi um die Ecke – hat jeder dieser
drei Plätze für mich etwas Magisches. Zwar hat es mich auch schon
in weitere Ferne verschlagen, wie beispielsweise Rom, Lissabon,
London oder die USA, doch am meisten beeindruckt haben mich eben ganz
andere Orte in unmittelbarer Nachbarschaft.
Als
wir uns kennen gelernt haben, war mein Liebster in noch keinem dieser
drei Orte. Berlin haben wir inzwischen abgehakt und mittlerweile
sogar schon zweimal gemeinsam besucht. Als nächstes stand Sylt
auf dem Zettel, denn es lag mir besonders am Herzen, ihm „meine
Insel“ zu zeigen. So wir haben den Feiertag am Tag der
Deutschen Einheit dafür genutzt, um einen Tagesausflug auf die
Nordseeinsel zu machen. Schon allein die 2,5 Stunden lange
kurze Zugstrecke von Kiel nach Westerland ist für mich jedes Mal ein
Highlight. Erst geht es in schwindelerregende Höhe hinauf auf die
Rendsburger Hochbrücke, die uns über den Nord-Ostsee-Kanal führt.
Dann erhascht man beim Umstieg in Husum einen kurzen Blick in das
urige Hafenstädtchen und zuletzt geht es über den Eisenbahn-Damm
schnurstracks durch die Nordsee. Gerade bei Flut es es ein tolles
Gefühl, zu sehen, wie links und rechts das Wasser bis an den Damm
heran ragt – fast so, als würde man über das Wasser schweben. :-)
Was
mir am besten an Sylt gefällt, sind die weiten Strände
und RIESIGEN Dünen.
Wer lange Spaziergänge in abwechslungsreicher Natur mag, wird Sylt
lieben! Aber auch Shopping-Mäuse kommen nicht zu kurz, denn
Westerland
hat einiges an Geschäften zu bieten. Von Läden für
Otto-Normal-Verbraucher (New Yorker, Depot, Douglas, Bijou Brigitte
uvm.) bis hin zu – ich nenne sie mal liebevoll
„Schicki-Micki-Läden“ - für Gutbetuchte mit etwas mehr
Kleingeld im Geldbeutel (Sansibar, Ralph Lauren, René Lezard uvm.)
ist alles dabei. Kleine Läden und Hafenflair kann man in List
im Norden der Insel erleben. Hier legen übrigens auch die Fähre
nach Rømø
(Dänemark) oder Ausflugsschiffe zu den Seerobben-Bänken ab.
Langweilig wird es einem auf Sylt auf jeden Fall nicht so schnell!
So,
nun wisst ihr, wie ich Sylt kennen und lieben gelernt habe. Mein
Liebster hat Sylt allerdings von einer etwas anderen Seite kennen
lernen dürfen. Denn ich
wir hatten den grandiosen Einfall, an einem Feiertag auf die Insel zu
fahren, der dazu noch auf einen Freitag gefallen ist und somit ein
langes Wochenende eingeläutet hat.^^
Alles
fing damit an, dass der Zug ab Husum proppenvoll war und mein
Liebster über eine Stunde lang stehen musste. Dazu muss ich jedoch
anmerken, dass ich ihm mehrmals meinen Platz angeboten habe – aber
er ist nun mal ein Gentleman. :D Um 11:30 Uhr sind wir in Westerland
angekommen und die Stadt war … wie soll ich es am besten ausdrücken
… völlig überlaufen. Bei milden Temperaturen waren um diese Zeit
schon ALLE Restaurants und Cafés besetzt. Ungefähr die Hälfte der
Menschen hatte Bier oder Wein auf den Tischen stehen – kein Witz.
Westerland war einfach nur voll und laut.
Unser
nächster Gedanke war: Strand! Also sind wir einmal quer durch
Westerland gelaufen, um dann wieder enttäuscht zu werden. Denn es
wurde Kurtaxe
verlangt. Im Oktober?! WTF? Es ist keine Badesaison – also wofür
bitteschön die Kurtaxe? Es werden weder Rettungsschwimmer benötigt,
noch stapeln sich die Menschen auf ihren Strandtüchern und lassen
tonnenweise Müll dort liegen. Zwar kann man sich jetzt darüber
streiten, ob es sich lohnt, sich über ein paar Euro zu mokieren.
Aber es geht hier einfach ums Prinzip. Ich bin Kielerin und wohne an
der Ostsee – ich weiß also, wovon ich rede. Im Herbst Kurtaxe zu
verlangen, ist eine Frechheit …
Was
also tun? Genau, mit dem Bus hoch nach List fahren. Natürlich (!)
war in unserem Bus eine zehnköpfige Frauen-Truppe, die uns und alle
anderen Fahrgäste mit lautem Geschnatter und Gegröle unterhalten
hat. Dazu kamen noch laute Musik und peinliche Flirt-Versuche mit
einem Schweizer Touristen. Der
Arme, was muss er nur von uns Deutschen denken?
Das war wohl die längste halbe Stunde unseres Lebens.
In
List angekommen, grummelten unsere Mägen. Und wenn man schon mal auf
Sylt ist, dann geht man natürlich zu Gosch.
Das wollten wir uns auf keinen Fall nehmen lassen. Aber wie sollte es
auch anders sein – das Restaurant war ebenfalls proppenvoll. Das
Ende vom Lied war, dass wir drinnen und im Schnellverfahren gegessen
haben. Mein Krabbenbrötchen für 4,50 € war übrigens sehr lecker
– jedoch hätte ich wohl fünf Stück davon essen müssen, um satt
zu werden.^^ Der Backfisch von meinem Liebsten war jedoch gut und
ausreichend. :-)
Immerhin
konnten wir in List dann noch ein wenig Strandluft schnuppern –
wenn auch auf der vergleichsweise nicht so schönen Ostseite der
Insel. Die
Westseite hat die breiten Strände und hohen Dünen und ist ungefähr
zehnmal so schön wie die Ostseite.
Bei uns war dann auch so langsam die Luft raus, so dass wir uns
wieder auf den Rückweg nach Westerland gemacht und dort auf den Zug
nach Hause gewartet haben.
Zwar
war der Besuch schon irgendwie schön – aber eben nicht so schön,
wie er hätte sein können und wie ich es gewohnt bin. Wir haben auf
jeden Fall eines gelernt: Sylt ist auf jeden Fall einen Besuch wert –
vorzugsweise aber in der Nebensaison und am besten an einem Werktage,
weit entfernt von jeglichen Feiertagen.^^
Seid
ihr schon mal auf Sylt gewesen? Wie hat euch die Insel gefallen? Und
vielleicht habt ihr ja noch einen persönlichen Geheimtipp für mich,
was man auf Sylt unbedingt machen oder sehen sollte? Denn hinfahren
werde ich auf jeden Fall wieder! :-)
Liebe
Grüße
Eure
Sabrina
PS: Bitte verzeiht mir übrigens, dass ich so wenige Fotos gemacht habe. Aber weil der Trip nun mal nicht sooo der Hit war, war meine Kamera-Lust an dem Tag irgendwie nicht so groß. Ich hatte erst überlegt, den Post mit Fotos alter Sylt-Trips aufzuwerten, um euch die "wahre Schönheit" der Insel zu zeigen, aber das fühlte sich irgendwie nicht richtig an. Aber: Der nächste Sylt-Besuch kommt bestimmt und dann wird's hoffentlich gewohnt schön, so dass ich auch mehr Fotos machen kann. :-)
4 Kommentare
Write KommentareOh ja, ich bereise die Ost- und Nordsee sowieso nur noch in der Nebensaison, weil mir sonst der Trubel zu groß ist. Daher kann ich das voll und ganz nachvollziehen. :)
Replyhier geht’s zu meinem Blog ♥
Oh ich liebe Sylt. War auch dieses Jahr dort. Gosch ist einfach super lecker - hatte dort Jakobsmuscheln, Garnelen und sowas gegessen. <3 Mein absolutes Lieblingsessen. Und die Insel ist einfach traumhaft, hab auch ein Haufen Fotos davon gemacht / gepostet. "Ich will zurück nach Westerland" - um die Ärzte einmal zu zitieren. :P Obwohl wir ja in Hönum waren, was auch super schön war. <3
ReplySylt fasziniert mich immer mehr, es wird endlich Zeit das ich dort auch einmal Urlaub mache :) Von dem Gosch-Restaurant habe ich schon so viel gehört, das sieht auf deinen Bildern von außen aber auch wirklich schön aus :) Bei den kleinen Seehunden musste ich direkt ein bisschen schmunzeln, die sehen so süß aber auch ein bisschen grimmig aus :D
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Fracht!
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